Ergebnisse

Zeichnung und Linie (Realisation):

Der Essenz der Zeichnung liegt in ihrer Einsatzfähigkeit und entwickelt ein künstlerisches Handeln, das je nach grafischer Anwendung neu definiert wird.

Durch die abstrakten Eigenschaften der Linie werden Grenzen von Räumen überschritten, so dass eininterkultureller und technikenübergreifender Raum für Austausch zwischen den Bildelementenentsteht. Letzten Endes wurden sowohl die Schrift wie die die Zeichnung aus der Weiterentwicklung von Linien entwickelt. Die Linie ist vielfältig und verkörpert zugleich ein persönliches Empfinden. Sie ist kombinierbar.

 

Sozialer Aspekt der Arbeit in der Werkstatt:

- die empirische Interaktion mit dem Material erinnert an zwischenmenschlichen Dialog

-Austausch mit Kollegen aus der ganzen Welt, basierend auf der Leidenschaft für das gleiche Material

-Ein Austausch zwischen Werkstätten kann auch durch die Kombination verschiedener künstlerischer Medien stattfinden.

 

Körperwissen:

-verankertes Wissen, das einen festen Grund und eine Stabilität im Experiment ermöglicht

-Körperwissen erwächst meistens aus der Interaktion mit dem Material

Manche Punkte fördern weitere Erfahrung, und manche sind tiefere Überlegungen über Fragen

-Was unterscheidet Kreativität und Kunst im Sinne der Kombinatorik?

- Gibt es kulturelle Aneignung im Sinne von Handwerk?

-Ein Aha-Erlebnis, das mehrere Medien beinhaltet, nähert sich an das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion beim Kindern nach Jaques Lacan an.1 Ist dieses Moment der Illumination dort, wo der Künstler sich als komplexes Ganzes sieht, umgeben und definiert von der umgebenden Welt? 2

 

weiteres Vorhaben:

Arbeitsaufenthalt in Werkstätten mit unterschiedlichen Raumklimasituationen:

- um mehr Erfahrung über die möglichen Abweichungen innerhalb des Spezialistenwissens zu sammeln;

- um die kulturelle Aneignung durch den Erwerb von fremdem Handwerkswissen zu erforschen?

- Das Thema über die ortbezogene künstlerische Praxis weiterentwickeln

 

 

1Lacan (1949) Das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion, (Hg.) Quadriga, 1996

2 Wenn ich Lacans Theorie über das Bild im Spiegel bei Kindern, die ab dem 14. Monat sich zum ersten Mal als etwas Vollkommenes sehen, auf den sozialen Aspekt der Arbeit in mehrere Werkstätten beziehe, entstehen die folgenden Assoziationen:

Kann man das Erlebnis dieser Art von Verflechtung von Arbeitsmedien das Spiegelbild des Künstlers nennen?

Wie sieht für den Künstler das Spiegelbild aus?

Wann sind nur bestimmte Körperteile sichtbar?

Wann wird der Künstler sich als ganzheitlicher wahrnehmen?

Ab wann beginnt das Gesamtbild sich wieder zu spalten und auf welche Weise?