huRRa!!

Germany (residence) °2012
en

huRRa!! ist ein Regieteam und besteht aus der Regisseurin, Videokünstlerin und Autorin Luise Voigt, dem Hörspielmacher, Musiker und Bühnenkomponisten Björn SC Deigner, sowie dem Dramaturgen Daniel Franz. huRRa!! ist zudem ein loser Kreis an Performern und Musikern angeschlossen. huRRa!! verbindet die Bereiche Musik, Theater, Performance, Hörspiel, Video und Theorie. Verbindendes Element des Teams ist die Ausbildung am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und das gemeinsame Arbeiten bereits während des Studiums. Voigt (Regie), Deigner (musikalsiche Leitung) und Franz (Dramaturgie) beschäftigen sich in unterschiedlichen Disziplinen mit der Möglichkeit einer Sprache für ein Theater des Politischen. Theater- und Musikmachen verstehen sie als fortwährendes Freischaufeln einer von Markt- und Verwertungsmechanismen verschütteten Bühne. Sie suchen in der Verschränkung von Form und Medium ein notwendiges Ineinandergreifen von Reflektion der Bühnensituation und inhaltlicher Auseinandersetzung. Über das Arbeiten mit scores sind alle gleichermaßen an Textgenese und musikalischer Entwicklung beteiligt und werden in künstlerische Entscheidungen eingebunden, während in der Endprobenphase das Kernteam eine zielgerichtete Anleitung übernimmt. Das Musikmachen unterliegt für huRRa!! keinem festen Musikbegriff. Es wird folglich an Profis wie an Laien gleichermaßen übergeben. Vordergründig sind dabei keine genrespezifischen Auseinandersetzungen, sondern das Musikmachen als gemeinschaftstiftender Akt. Musik ist für huRRa!! eine andere, erweiterte Kommunikation über gesellschaftspolitische Themen innerhalb der Gruppe und mit dem Publikum.

 

www.die-gruppe-hurra.de

research

research expositions

  • Gespenster (last edited: 2015) author(s): huRRa!! This exposition is in progress and its share status is: visible to all.
    Eine Musikkassette, darauf der Geburtstag der Urgroßmutter oder Gespräche, bevor ein Verwandter stirbt: die Mischung aus Faszination und Unbehagen beim Hören weist darauf hin, wie die gespenstische Stimme eine Welt mitsendet, die über die Bedeutung des Gesagten hinaus wirkt. Auf Flohmärkten, in Kellern begegnen uns diese archivierten akustischen Überreste; sie erinnern uns, dass Sterben etwas Privates ist, das keinen gemeinschaftlichen Umgang einfordert. Doch alleine sind wir dabei nicht: Die Massen derer, die vor uns starben, sowie die kommenden Generationen legen unser eigenes Leben in eine Zwischenzeit, die eine Kultur für das Sterben noch zu finden hat. GESPENSTER (AT) ist eine Auseinandersetzung mit der Angst vor dem Tod, in der Hoffnung, dieser zumindest zu begegnen, indem wir der Vorstellung vom eigenen Tod ein Forum geben. Dabei bieten uns Interviews mit diversen Altersgruppen sowie das o.g. found footage akustische Zeugnisse an, die neben ihrem intimen Charakter, eine einzigartige Partitur beinhaltet: Rhythmen, Tonalitäten und Dynamiken sind dem O-Ton eingeschrieben. Wir wollen auf Grund- lage dieses Materials den Gelsenkirchener Stimmen einen Raum eröffnen: Zunächst eine Installation, die akustisch und visuell Hinterlassenes verhandelt; wird dieser Raum zum Bühnenbild, interagieren Künstler aus verschiedenen Genres mit den Stimmen, vergegenwärtigen sie Schicht für Schicht: Tänzer anhand der akustischen Spuren des Körpers, Schauspieler anhand von figuralen Eigenschaften, Sänger und Instrumentalisten anhand der musikalischen Ebene. Alle theatralen Darstellungsformen münden in eine Geisterbeschwörung, die den linearen Lauf unserer Lebens - von der Geburt zum Tod - unterlaufen; sie machen sich stark für eine Gemeinschaft mit den Kommenden und den bereits Gewesenen.
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